Dowdload Dojoordnung Stand Februar 2013 als PDF Datei (48 KB).

Dojo-Ordnung

Die Ansprache in dieser Dojo-Ordnung erfolgt aus Formulierungsgründen ausschließlich in der männlichen Form, sie gilt aber uneingeschränkt für männliche wie auch weibliche Personen. Kleinkinder sind davon ausgenommen. Deren Aktivitäten sollten jedoch die Übenden nicht belästigen und gegebenenfalls durch eine Aufsichtsperson überwacht und eingeschränkt werden. Jedermann, ohne Ansehen des Geschlechts, der Konfession, der Herkunft und der Hautfarbe ist herzlich willkommen. Alle werden in ihrer Persönlichkeit akzeptiert. Unterrichtsleitende werden nachfolgend als Lehrer bezeichnet, wobei der Bezeichnung Trainer, Übungsleiter o. ä. die gleiche Bedeutung zukommt.

Verhalten im Dojo

Das Dojo ist ein Übungsraum für Kampfsport und Kampfkunst und stellt eine Stätte der inneren Sammlung und der Ruhe dar, ein Ort der Selbstbegegnung, der Konzentration, der gegenseitigen Achtung und des respektvollen Umgangs. Lautes, aufdringliches Verhalten und Gebaren oder gar Lärmen sind in einem Dojo völlig unangebracht. Das Dojo ist auch ein Symbol für die Verbundenheit der Übenden zu ihrer Kampfkunst. Dazu tragen auch ganz bestimmte Umgangsformen (Etikette) bei, welche auch ein Teil der auszuübenden Kampfkunst sind und zur ganzheitlichen Schulung gehören.

Eine wesentliche Bedeutung kommt der Hygiene im Dojo zu. Dies, nachdem sich die Übenden mit bloßen Füßen auf der Mattenfläche bewegen und es in der Regel unvermeidlich ist, dass man während der Übungen auch mit den Händen oder dem Gesicht Kontakt zur Mattenfläche bekommt. Deshalb wird eine regelmäßige Reinigung des Dojo durch den Verein gewährleistet. Ergänzend dazu sollte es aber selbstverständlich sein, dass sich jeder Übende vorher in den vorhandenen Waschbecken in den Umkleiden die Füße wäscht.

Ein wichtiger Verhaltenskodex im Dojo ist die Verneigung. Sie soll beim Eintreten und Verlassen des Dojo ausgeführt werden, ebenso am Anfang und am Ende des Trainings. Diese Verneigung ist ein Ausdruck für den Respekt, das Vertrauen, die Höflichkeit und Dankbarkeit gegenüber den Lehrenden und dem Übungsort. Sie ist die Verbindung der Philosophie der Kampfkunst zur praktischen Übung und sollte niemals nur als eine äußere Form betrachtet werden.

Dies zeigt den Unterschied des Dojo zu einer Sporthalle. Deshalb trage jeder Lehrer, Trainer, Schüler und Gast durch sein vorbildliches Verhalten zu einer guten, sicheren und angenehmen Dojo-Atmosphäre und einem unfallfreien Sportbetrieb bei.

Dojo-Regeln

(1)

Die Straßenschuhe werden im vorgesehenen Eingangsbereich des Dojo ausgezogen. In das Innere des Dojo begibt man sich nur in mitgebrachten Schlappen, die ausschließlich im Dojo getragen werden. Diese Forderung gilt auch für den Gang eines Übenden zu Räumlichkeiten außerhalb des Dojo (z. B. Gang zur Toilette). Gleiches gilt für Gäste und Besucher; allerdings ist der Zutritt zum vorgesehenen Aufenthaltsbereich (Bänke) in Socken erlaubt.
(2)

Im Dojo und den Umkleiden sind Ordnung und Sauberkeit zu halten. Mute nicht anderen zu, deine Nachlässigkeit auszugleichen. Komme stets gewaschen und mit sauberer Übungsbekleidung zum Unterricht. Achte immer auf geschnittene und saubere Finger- und Zehennägel. Ungewaschene Füße könnten nicht nur einen Gegner, sondern auch Euren Partner oder Trainer vertreiben. Sämtlicher Schmuck z. B. Uhren, Ketten, Ringe, Ohrringe usw. ist abzulegen, um Verletzungen an sich und dem Übungspartner zu vermeiden.
(3)

Damit man den Alltag hinter sich lassen kann, sich in Ruhe umziehen und sich auch innerlich vorbereiten kann, erscheint man ca. 15 Minuten vor Trainingsbeginn im Dojo. Vermeide es, verspätet zum Training zu kommen! Sollte dies doch einmal der Fall sein, so warte nach dem Umziehen auf ein Zeichen deines Lehrers, dich in die Übungsgruppe einzureihen. Spar dir alle Erklärungen des "Wieso" und "Warum" und ordne dich dort in die Gruppe ein, wo du den Unterrichtsverlauf am wenigsten störst.
(4)

Üblicherweise verbeugt man sich beim Betreten des Dojo in Richtung der Kamiza. Die Kamiza erkennt man an den Kalligrafien der im Dojo unterrichteten Kampfkünste und der Porträts deren Begründer. Im Bereich des Dojo sollte man sich zurückhaltend verhalten und keine lauten Gespräche führen. Allenfalls den Übenden ist der Kampfschrei der ausgeübten Kampfsport- oder Kampfkunstart zu erlauben.
(5)

Ballspiele sowie Übungen mit Gegenständen der räumlichen Dojoausstattung (Bänke, Tische) und an den Wänden des Dojo sind nicht erlaubt. Essen und Trinken sowie alle Handlungen im Dojo, die nicht mit den Übungen verbunden sind und die die geistige Ausgeglichenheit stören, sind zu unterlassen. Sofern erforderlich ist den Übenden nach Bedarf vom Lehrer eine gemeinsame Trinkpause zu ermöglichen.
(6)

Während der Übungszeit ist das Reden auf das für die Übung unerlässliche Maß zu reduzieren. Formalitäten, persönliche Anliegen und dgl. sind nach dem Unterricht zu regeln, da auch der Lehrer eine Vorbereitungszeit für seinen Unterricht benötigt. Die Schüler begeben sich auf Anweisung des Lehrers auf die Matte. Die Schüler sitzen in der Regel in der Reihe der Rangfolge, wobei der jeweils älteste Schüler rechts sitzt.
(7)

Es liegt im allgemeinen Interesse, dass der Unterricht regelmäßig besucht wird. Zeige dabei deinem Lehrer und deinen Übungspartnern, dass du sie achtest und respektierst. Streng dich stets so gut an, wie es dir möglich ist; sei ein fairer und zuverlässiger Partner. Nimm deinen Partner stets ernst, unterschätze ihn auf keinen Fall, gleich, welchen Grad er innehaben sollte. Trainiere nie überheblich oder gar herablassend mit einem Partner, denn zu deinem eigenen Weiterkommen und Fortschritt bist du auf deine Übungspartner angewiesen. Überlasse Übungsaufforderungen immer dem älteren und/oder höher graduierten Partner. Mit dem Grade deines Voranschreitens wächst gleichzeitig deine Verantwortung und deine Vorbild-Funktion gegenüber Unerfahrenen.
(8)

Der Umgang mit Waffen gleich welcher Art (z. B. Bokken, Jo, Tanto o. ä.) ist besonders sorgfältig und aufmerksam zu praktizieren. Waffen sind vor und nach der Benutzung abzugrüßen. Die Benutzung scharfer Waffen ist nicht erlaubt und nur in Ausnahmefällen mit einer Genehmigung durch den Lehrer möglich. Alle einschlägigen Sicherheitsregeln, öffentliche Gesetze sowie auch Verordnungen und Regeln angeschlossener Verbände bzw. Organisationen sind strikt einzuhalten und zu beachten.
(9)

Jeder Lehrer ist verpflichtet für einen geregelten Unterricht zu sorgen und das die Dojo-Regeln sinngemäß eingehalten werden. Schüler mit mangelnder Selbstzucht sind zur Ordnung zu rufen bzw. erforderlichenfalls vom Unterricht auszuschließen. Darüber hinaus können Nutzer des Dojo die sich nicht entsprechend der geltenden Dojo-Ordnung verhalten, den Dojo-Betrieb stören oder durch das Verhalten dem Ruf des Dojo gar Schaden zufügen, durch die Vereinsleitung vom Sportbetrieb ausgeschlossen werden.
(10)

Die vorgegebenen Unterrichtszeiten und die damit verbundenen Wechselzeiten sind von den Abteilungen, Lehrern und Schülern strikt einzuhalten (siehe Aushang genehmigter Belegungsplan). Damit ein laufender Unterricht nicht gestört wird, ist erst 15 Minuten vor dem eigenen Unterrichtsbeginn in den Dojo einzutreten. Nach dem Umziehen wird sich für die verbleibende Wartezeit in Stille im Zuschauerbereich auf den Bänken aufgehalten.

Die aktive Schülergruppe verlässt pünktlich zum Ende ihrer Unterrichtszeit die Matte und begibt sich auf dem direkten Weg in die Umkleiden oder verlässt den Dojo. Im Anschluss notwendige Gespräche z. B. mit dem Trainer finden ausschließlich im Büro oder außerhalb des Dojo statt.

Jegliche Störung eines laufenden Schulungsbetriebs ist von Kommenden, Gehenden, Gästen und Zuschauern zu unterlassen.

Gez. Vorstand ASV 1860 Neumarkt e.V. (Stand Februar 2013)